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MIT ALTPAPIER GEGEN DAS RIESENKRAFTWERK |
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Altpapier gegen Riesenkraftwerk
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Das Presbyterium unserer Kirchengemeinde hat der Bürgerinitiative gestattet, die Altpapiersammlung auch auf dem Gelände der Gemeinde durchzuführen. Ein Sammelcontainer befindet sich vor dem Pfarrhaus im Gahmen, Kümperheide 4.
Viele Menschen in Lünen und darüber hinaus sehen dem Bau des neuen Kraftwerks mit großer Sorge entgegen. Welche Auswirkungen das Kraftwerk für die Gesundheit der Menschen und für die Klimaveränderung haben wird, ist sehr umstritten.
Angesichts der schon heute sichtbaren und für die Zukunft noch darüber hinaus zu befürchtenden Auswirkungen der Klimaveränderung, hat unsere Landeskirche schon im letzten Jahr dafür plädiert, den Bau weiterer Kraftwerke bis auf weiteres auszusetzen ( vgl. unten ).
Um so mehr ist es begrüßenswert, wenn engagierte Bürgerinnen und Bürger sich zusammen tun, um die Planungen und den Bau kritisch zu begleiten und auf die Rechtmäßigkeit zu überprüfen.
Die Sammelaktion endet nun mit Weihnachten. Herzlichen Dank an alle, die sich an dieser Aktion beteiligt haben.
Beschluss der Landessynode im November 2008:
Klimaschutz Der Staat hat die Aufgabe, in der nicht erlösten Welt nach dem Maß menschlicher Einsicht und menschlichen Vermögens für Recht und Frieden zu sorgen. Diese Erinnerung an die Aufgabe des Staates – wie sie in der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 bestimmt worden ist – lenkt heute den Blick auf die Gefährdung der natürlichen Lebensgrundlagen durch den Klimawandel. Angesichts des Klimawandels geht es um zweierlei: um die Verantwortung für Gottes Schöpfung und um das Leben aller Menschen in Würde und gerechter Teilhabe an den Umweltgütern und -Dienstleistungen. Es geht um Klimagerechtigkeit. Dabei kann staatliches Handeln nicht auf den nationalstaatlichen Bereich begrenzt bleiben. Vielmehr geht es heute um die entscheidende Phase der Weichenstellung für eine globale Energie- und Klimapolitik. Denn der vom Menschen verursachte Treibhauseffekt verläuft dramatischer und folgenreicher als bisher angenommen. Nach dem vierten Bericht des Weltklimarats der UN (IPCC) von 2007 bleibt nur ein Zeitraum von sieben bis zehn Jahren, um durch jetzt eingeleitete Maßnahmen den Temperaturanstieg um 2 Grad Celsius im globalen Mittel zu begrenzen und eine Entwicklung mit katastrophalen Folgen zu verhindern. Angesichts dieses engen Zeitfensters ist ein konsequentes energie- und klimapolitisches Umsteuern ohne Alternative. Notwendig ist ein integriertes Klimaschutzkonzept mit den beiden Komponenten der Energiebereitstellung und der Energienachfrage. Bei der Energiebereitstellung geht es um das Umsteuern von ineffizient-zentral-fossil auf effizient-dezentral-erneuerbar. Auf der Nachfrageseite geht es um die Umstellung von vergeudendem Energieverbrauch zu schonendem Energiegebrauch. Dieses betrifft sowohl den persönlichen Lebensstil (Energiesparen) als auch die politischen Rahmenbedingungen mit dem Ziel der Energieeffizienz. Eine so verstandene Klimaschutzpolitik erfordert einen gesellschaftlichen Konsens, der Legislaturperioden übergreift. Zu diesem Konsens einen wirksamen Beitrag zu leisten, ist Aufgabe der Kirche. Sie bringt dabei ihr Verständnis der Welt als Gottes gute Schöpfung ein, in der der Mensch besondere Verantwortung trägt. Zu diesem Beitrag gehört, dass die Auswirkungen des Klimawandels auf die Länder des Südens deutlich benannt werden. „Der globale Klimawandel verschärft Armut, untergräbt Entwicklungsmöglichkeiten und verstärkt Ungerechtigkeit. Die in Armut lebenden Menschen, besonders in den Ländern des Südens, sind die Hauptleidtragenden des Klimawandels. Deshalb müssen diese Länder in erheblichem Maße finanziell und technologisch unterstützt werden, damit sie eine klimaverträgliche Energieversorgung aufbauen und sich an den nicht mehr abwendbaren Klimawandel anpassen können. Dabei geht es nicht um Almosen sondern um Gerechtigkeit“ (Klima der Gerechtigkeit - Entwicklungspolitische Plattform der Kirchen, Entwicklungsdienste und Missionswerke, Oktober 2008). Die Landessynode dankt der Kirchenleitung für die klare Positionierung in der Entwicklungspolitischen Klimaplattform „Klima der Gerechtigkeit“. Zu diesem Beitrag gehört weiter, dass Entscheidungen und Maßnahmen ehrlich bilanziert werden: Ein Neubau von Kohlekraftwerken würde die CO2-Emissionen auf Jahrzehnte auf hohem Niveau festschreiben und die Erreichung der Klimaschutzziele unmöglich machen. Die Landessynode bekräftigt ihren Beschluss von 2007 ein Moratorium für den Neubau von Kohlekraftwerken zu fordern. Auch die Nutzung der Atomenergie scheidet als Bestandteil des Energiemixes aus, weil diese Technologie von Menschen nicht beherrschbar ist und deswegen nicht verantwortet werden kann. Zu diesem Beitrag gehört ebenso eine kirchliche Selbstverpflichtung. Die Landessynode beschließt: Die Landessynode beauftragt die Kirchenleitung ein Energiespar- und Klimaschutzkonzept für die Landeskirche zu entwickeln. Dieses Klimaschutzkonzept sollte folgende Komponenten beinhalten:
1. Die Einsparvorgaben müssen den Zielvorgaben wirkungsvollen Klimaschutzes entsprechen und alle Bereiche kirchlichen Handelns umfassen. Das bedeutet konkret eine Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2020 um 40% auf der Basis von 1990. 2. Das Konzept muss über ein indikatorengestütztes Controlling und über unabhängig zertifizierte CO2-Kompensationsprojekte verfügen. 3. Das kirchliche Umweltmanagement „Der Grüne Hahn“ und die Initiative „Zukunft - einkaufen“ sollen dabei vom Projekt zum Prinzip kirchlichen Handels entwickelt werden. 4. Die Kirchenleitung möge die Gemeinden und Kirchenkreise darin unterstützen, die Potentiale der kirchlichen Entwicklungs- und Partnerschaftsarbeit für den Klimaschutz zu stärken und auszubauen.
Beschluß der Landessynode im November 2007:
„Angesichts des dramatischen Klimawandels und unseres biblischen Auftrages zum Eintreten für weltweite Gerechtigkeit nehmen wir als Kirche wie folgt Stellung: Der Weltklimarat der Vereinten Nationen (IPCC) spricht von einem Zeitfenster von 10 bis 15 Jahren zur Trendumkehr bei den Treibhausgasemissionen. Bis 2050 muss es gelingen, den Treibhausgasausstoß weltweit zu halbieren. Nach dem Verursacherprinzip bedeutet dies eine C02-Reduktion um 80 % (Basis 1990) für die Industriestaaten und den zügigen Aufbau einer klimaverträglichen Energieversorgung in allen Schwellenländern. In diesem Zusammenhang benennen wir vor allem folgende Punkte: - Die von der Bundesregierung angekündigte C02-Reduktion von 40 % (Basis 1990) bis zum Jahr 2020 ist ein zielführender Schritt und dem Ernst der Lage angemessen. Wir sehen darin einen wichtigen Impuls für den Weltklimagipfel in Bali im Dezember 2007. Die Staatengemeinschaft muss sich in Bali auf einen gemeinsamen Klimaschutzkurs festlegen und völkerrechtlich die Bahn für ein Kioto-Folgeabkommen freimachen. - Das „Energieland Nr. 1" Nordrhein-Westfalen hat hohe C02-Emissionen und damit eine besondere Verantwortung. Rund ein Drittel der deutschen Stromerzeugung findet in Nordrhein-Westfalen statt. Fast 30 % der in Deutschland benötigten Gesamtenergie werden hier verbraucht. Mit durchschnittlich 16 Tonnen Kohlendioxidausstoß pro Kopf und Jahr ist der Verbrauch der Einwohner in NRW nicht viel geringer als der der Einwohner der USA. Gelingt in Nordrhein-Westfalen die Umsetzung eines wirkungsvollen Klimaschutzprogramms, hat dies Vorbild- und Sogwirkung für den Klimaschutz in Deutschland und Europa. - Die altersbedingt notwendigen Ersatzinvestitionen in der Energieerzeugung bieten eine große Chance für den Klimaschutz. Die Energiewirtschaft setzt jedoch weiterhin auf den Neubau von Stein- und Braunkohlegroßkraftwerken, die unter Klimagesichtspunkten die denkbar schlechteste Form der Energiegewinnung sind. Elf der 28 Braun- und Steinkohlekraftwerke in Deutschland werden zur Zeit in NRW geplant. Werden alle laufenden Planungen realisiert, würden 40 und mehr Jahre hohe C02-Emissionen festgeschrieben und der Klimaschutz über lange Zeit konterkariert. Noch besteht die Möglichkeit, im Dialog andere energiepolitische Weichenstellungen vorzunehmen und - statt mit zentralen Großkraftwerken - die Energieversorgung durch bedeutend effizientere dezentrale Kraftwerke, erneuerbare Energien und effizienteren und sparsameren Umgang mit Energie sicherzustellen. - Die Landessynode beauftragt die Kirchenleitung, ihren Einfluss gegenüber der Bundesregierung und der Landesregierung Nordrhein-Westfalens geltend zu machen, damit umgehend ein plausibles Klimaschutzprogramm entwickelt und konsequent umgesetzt wird, das den politischen Absichtserklärungen entspricht. - Die Landessynode beauftragt die Kirchenleitung, die Landes- und die Bundesregierung aufzufordern, sich für ein Moratorium beim Bau neuer Kohlekraftwerke einzusetzen.
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ÖkuTour zu Erntedank in Gahmen | Die Kirchenmaus Rudi feierte Kirchengeburtstag
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